Gefährdete Infrastruktur, gebündelte Expertise: protekt 2025 startet in Leipzig
Die Leitkonferenz für KRITIS-Experten protekt findet am 25. und 26. November in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig statt. Experten aus Politik, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft bringen ihre unterschiedlichen Perspektiven zusammen. Mit über 500 Teilnehmern, 35 Ausstellern und 100 Referenten ist die protekt die zentrale Plattform für den Austausch von Wissen und Lösungen rund um kritische Infrastrukturen.
Hybride Angriffe sind der breiten Bevölkerung längst kein Fremdwort mehr. Wie das Abwehren von Drohnen am besten funktioniert und wer dafür zuständig ist, diskutiert die deutsche Öffentlichkeit seit September intensiv. Zahlreiche IT-Beauftragte arbeiten täglich daran, dass die Server ihrer Kommune oder ihres Krankenhauses nicht gehackt werden. Und auch die Frage, was im Bündnisfall zu tun ist, rückt zunehmend ins Bewusstsein. „Die Bedrohungsszenarien, die die Öffentlichkeit beschäftigen, haben an Vielfalt und Qualität gewonnen. Es ist die Aufgabe von Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft, Lösungen und Wege zu finden und zu kommunizieren. Es gilt, Ängste zu mindern und Resilienz zu stärken. Die protekt ist eine Plattform, die seit 2016 dazu beiträgt, diesem Anliegen den Weg zu ebnen.“ sagt Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe und fährt fort: „Gerade der Schutz kritischer Infrastrukturen entscheidet im Krisenfall darüber, ob zentrale Dienstleistungen weiter gewährleistet oder Lieferketten unterbrochen werden.“
Enge Verzahnung von Behörden und KRITIS-Betreibern
Das Programm der Konferenz richtet sich an Betreiber aller KRITIS-Sektoren und spiegelt die aktuellen Herausforderungen wider. Nach wie vor steht die Verabschiedung des KRITIS-Dachgesetzes durch den Deutschen Bundestag aus. Das Kabinett hat bereits einen Entwurf beschlossen. Ein Update zum Sachstand gibt das Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) auf der protekt. Zudem stellt ein Vertreter des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr den Operationsplan Deutschland vor, der definiert, welche Aufgaben zivile Akteure im Bündnis- oder Verteidigungsfall übernehmen sollen. Gerade KRITIS-Betreiber sind hier gefragt, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Geisenberger dazu: „Erneut zeigt die protekt, dass sie eine enge Verzahnung von Behörden und KRITIS-Betreibern bietet. Angesichts der Bedrohungslage ist es nur konsequent, die Kräfte zu bündeln.“
Vielfalt der Expertisen, Vielfalt der Perspektiven
Nicht nur öffentliche Stellen gestalten das Programm der protekt. Das berufliche Spektrum, das die etwa 100 Referenten abbilden, ist breit gefächert. Drei Beispiele:
- Mit dem Chaos Computer Club ist ein Schwergewicht in Fragen der Cybersecurity vertreten. Die ethische Hackerin Bianca Kastl gibt in einer Keynote ihre Schlussfolgerungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte wieder. Ihr und anderen Mitstreitern war es gelungen, die Schwachstellen der Patientenakte aufzudecken.
- Die Rechtsanwältin Nina Naske hat sich zu den rechtlichen Grundlagen der Luftfahrt und Verteidigung spezialisiert. Sie referiert, in welchem rechtlichen Rahmen sich KRITIS-Betreiber bei der Aufklärung und der Abwehr von Drohnen bewegen.
- Nicht zuletzt sind es KRITIS-Betreiber selber, die auf der Konferenz Einblicke in die von ihnen getroffenen Sicherheitsmaßnahmen geben. So diskutieren Vertreter von thyssenkrupp Marine Systems, des Hamburger Hafens und der Fraport AG in einem Round Table, wie ihre Unternehmen die Sicherheit von Schiene, Hafen und Flugverkehr gewährleisten.
Markus Geisenberger erklärt abschließend: „Auch wenn die Zeiten herausfordernd sind – ich freue mich auf die protekt 2025 sowie die klugen Köpfe und spannenden Lösungsansätze, die sie zusammenbringt.“
Weitere Informationen unter
www.protekt.de.