Zukunft gestalten, Wissen teilen: Der 20. Weltkongress der ISPO feiert Innovation, Inklusion und die nächste Generation

An vier Tagen bot der I.S.P.O. Weltkongress mehr als 150 Veranstaltungen mit über 500 Referenten, darunter hochkarätige Keynotes, Symposien, Lehrgänge, Workshops, freie Vorträge und Posterpräsentationen. Das wissenschaftliche Programm spiegelte das gesamte Spektrum des Fachgebiets wider – von Neurotechnologie und KI bis hin zu ressourcenschonenden Lösungen und inklusivem Design. In den Vorträgen wurden aktuelle Trends wie die digitale Transformation, globale Standards in der modernen Versorgung sowie nachhaltige orthopädische Praktiken beleuchtet. Thematische Symposien förderten den interdisziplinären Dialog und präsentierten die neuesten Forschungsergebnisse in Rehabilitation, moderner Hilfsmittelversorgung und Innovation.

Der Kongress führte auch neue Formate ein, um Nachwuchstalente und praktisches Fertigungs-Know-how hervorzuheben. Die „Fika & Get-together” für Berufseinsteiger und der 3 Minute Thesis (3MT) Studentenwettbewerb zogen vor allem Studenten an, wurden aber von allen Teilnehmern begeistert aufgenommen. Die starke Präsenz von Nachwuchstalenten während des gesamten Kongresses, sei es durch Beiträge zum Programm, durch ehrenamtliche Mitarbeit für einen reibungslosen Ablauf oder durch Teilnahme und Networking, spiegelte das Engagement der ISPO für die Förderung zukünftiger Führungskräfte in diesem Bereich wider. Eine weitere Neuerung im Programm im Bereich der Fertigungskunst war der Technical Track. Demonstrationen und praktische Fertigungsanleitungen waren ein wesentlicher Bestandteil dieses Veranstaltungsformats, das von vielen Teilnehmern begeistert angenommen wurde.

Zeitgleich präsentierten 192 Aussteller aus 33 Ländern in der internationalen Ausstellung modernste Technologien aus den Bereichen Prothetik, Orthopädietechnik, digitale Fertigung, Robotik und Rehabilitationsgeräte. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt der Start-up-Bereich mit 25 teilnehmenden Unternehmen, der die Ideen und das Unternehmertum der nächsten Generation in der assistiven Technologie in den Mittelpunkt stellte. Es war die bislang größte Zahl junger Innovatoren, die jemals an einem ISPO-Weltkongress teilgenommen hat.

Herzlicher Empfang durch das Gastgeberland

Vor der eindrucksvollen Kulisse des schwedischen Mittsommers wurde Stockholm selbst Teil des I.S.P.O.-Erlebnisses: Zur feierlichen Eröffnung des Weltkongresses durfte die schwedische Gesundheitsministerin Acko Ankarberg Johansson begrüßt werden. Traditionelle Tänze brachten bei der Zeremonie den Geist von Midsommar direkt in die Ausstellungshalle. Ein weiteres Highlight war der festliche Empfang im historischen Rathaus – dem legendären Schauplatz des Nobelpreisbanketts – der großzügig von der Stadt und Region Stockholm ausgerichtet wurde. Eine Stadt voller Licht, Tradition und Offenheit – die perfekte Bühne für einen zukunftsweisenden globalen Kongress.

Fokus auf Nachhaltigkeit, Inklusion und die nächste Generation

Vier Tage lang standen Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit in der modernen Behandlung und Pflege im Mittelpunkt des Kongresses. „Dieser Weltkongress hat gezeigt, wie Wissenschaft, Innovation und Lebenserfahrung Hand in Hand gehen müssen, wenn wir eine wirklich inklusive Zukunft schaffen wollen“, sagte David Constantine , scheidender ISPO-Präsident, in seiner Abschlussrede. „Es war ein Privileg, so viele brillante Köpfe, leidenschaftliche Fachleute und aufstrebende Talente in Stockholm zusammenzubringen.“

Bewegende Geschichten: Menschliche Erfahrungen im Zentrum der Innovation

Hinter jedem Vortrag und jeder Ausstellung stand eine klare Botschaft: Assistive Technologien sind weit mehr als technische Entwicklungen – sie dienen dazu, Benutzererlebnisse zu verbessern, Funktionalität zu erhöhen sowie Freiheit und Unabhängigkeit zu fördern. Der I.S.P.O. Weltkongress 2025 bot eine Bühne für jene Stimmen, die tagtäglich mit diesen Innovationen leben.

Ob Christoffer Lindhes inspirierender IC2A-Vortrag oder die Präsenz beeindruckender Persönlichkeiten wie Kenth Ringström, Lara Wilkin und Subhash Sinha – ihre persönlichen Geschichten von Resilienz, Kreativität und globaler Wirkung brachten das Kongressthema zum Strahlen. Sie machten deutlich: Inklusives Design, wirkungsvolle Versorgung und nachhaltige Lösungen müssen bei den gelebten Erfahrungen ansetzen. Denn am Anfang jeder Innovation steht der Mensch.

Auszeichnung für herausragende Leistungen

Wie alle zwei Jahre bot der Kongress auch 2025 den feierlichen Rahmen, um außergewöhnliches Engagement und besondere Verdienste in der Welt der Prothetik, Orthetik und Rehabilitationstechnologie zu ehren.

• Knud Jansen Lecture: Ritu Ghosh
• IC2A Inspirational Lecture: Christoffer Lindhe
• Forchheimer-Preis: „Amputation und Prothetik der unteren Extremitäten: Die evidenzbasierte multidisziplinäre Leitlinie 2020 für die Niederlande” – Behrouz Fard, Saskia Persoon, Paul C. Jutte, Jan-Willem H.C. Daemen, D-A A. Lamprou, Werner Ten Hoope, Erik Prinsen, Han Houdijk, Jeroen Olsman, Tobias Holling, P.P.R. Heike, Ernst Schrier, Nadine Donders, Johan S. Rietman, Jan H.B. Geertzen
• Brian und Joyce Blatchford Team-Preis für Innovation: „Modernste Instrumente zur Messung orthopädischer und prothetischer Ergebnisse” – Prof. Brian Hafner (Leiter), Prof. Cody L. McDonald, Prof. Dagmar Amtmann, Prof. Geoffrey S. Balkman, Prof. Sara J. Morgan
• Auszeichnungen für die besten Beiträge und Poster: Isabella Gigante (3 Minute Thesis (3MT) student competition), Samantha Rozevink (Advancing clinical treatment), Thomas Schmalz (Advancing P&O), Aditya Dhariwal (Sustainability), Rosa Fojut (Best poster)

Stärkung der ISPO-Community

Über den Wissensaustausch hinaus hat der Kongress die Rolle der ISPO als Plattform für globalen Dialog, Bildung und integrative Innovation weiter gestärkt. Mit Mitgliedern in über 100 Ländern und einem wachsenden interdisziplinären Engagement setzt sich die Gesellschaft weiterhin für eine gerechte Versorgung und lebenslanges Lernen im Bereich Prothetik und Orthopädietechnik ein.

Ein symbolischer Höhepunkt des letzten Tages war die Übergabe des Präsidentenamtes von David Constantine (Großbritannien) an Sandra Ramdial (Kanada) – ein weiterer Meilenstein in der globalen Führungsrolle der ISPO.

„Es ist eine Zeit, zuzuhören, sich zu vernetzen und gemeinsam zu handeln – über Disziplinen und Grenzen hinweg“, sagte Sandra Ramdial in ihrer ersten öffentlichen Rede als ISPO-Präsidentin. „Die Vielfalt und Offenheit auf diesem Weltkongress geben mir große Hoffnung für die Zukunft der globalen Rehabilitation.“

Unter ihrer Leitung will die ISPO ihre Initiativen in den Bereichen Bildung, Barrierefreiheit und nachhaltige Entwicklung von Rehabilitationsdienstleistungen weltweit weiter ausbauen. Der Verband ist jederzeit offen für neue Mitglieder und Kooperationspartnerschaften. Jeder ist willkommen.

Ausblick: Bangkok 2027

Während der Abschlusszeremonie wurde offiziell bekannt gegeben, dass der 21. ISPO-Weltkongress vom 22. bis 25. März 2027 in Bangkok, Thailand, stattfinden wird – damit setzt ISPO seine Mission fort, Wissen, Menschen und Praxis weltweit zu verbinden.

Weitere Informationen unter www.ispo-congress.com.